Frankfurter Neue Presse und Regionalausgaben Lokaler Platzhirsch mit Heimatgefühl

Kompetent, klar und persönlich führt die Frankfurter Neue Presse ihre Leserinnen und Leser durch die Geschehnisse in der Region und der Welt. Gemeinsam mit ihren Regionalausgaben Höchster Kreisblatt und Taunus Zeitung steht sie für eine regionale und lebensnahe Berichterstattung.

Und zwar seit über 75 Jahren: Es ist ein milder, sonniger Frühlingstag, als am 15. April 1946 die erste Ausgabe der Frankfurter Neuen Presse erscheint. Nicht ganz so heiter dürfte die Stimmung in der damals ganz frisch zusammengewürfelten Redaktion gewesen sein. Es ist die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, die erst wenige Tage zuvor engagierten Journalisten sitzen in einer von Schutt übersäten Ruine in der Rahmhofstraße 4, das Dach ist noch löchrig, Schreibtische fehlen, selbst die Bleistifte bringen die Mitarbeiter sich erstmal selbst mit. Trotzdem erscheinen an jenem Montag 50.000 Exemplare einer sechsseitigen Zeitungsausgabe mit dem Aufmacher: „Der Mensch ist Diener des Rechts“.

Dr. Hugo Stenzel und Heinrich Berning sind damals die Lizenzträger der Frankfurter Neuen Presse. Das Ziel und die Aufgabe ihrer Arbeit formulieren sie 1946 selbst wie folgt: „Für Völkerversöhnung, religiöse Toleranz, sozialen Fortschritt und Politik einer breiten sozialen Mitte. Gegen Nationalismus, Totalitarismus und Kollektivismus. Für Demokratie, gegen verderbliche Vorurteile, für kulturellen Neubau aus echten Kräften und gegen die Zersetzung des Lebens.“

Werte, die auch 75 Jahre später die Arbeit der Redaktion prägen.

Was in über 75 Jahren FNP passiert ist

75 Jahre FNP – So hat die Redaktion ihr Jubiläum gefeiert

Mit einer dicken, 64 Seiten umfassenden Jubiläumsbeilage hat die Redaktion ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. Viele Geschichten, Anekdoten und Bilder wurden wieder hervorgekramt und sorgten für besondere „Weißt du noch…?“-Momente unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ergänzt wurden die Artikel um eine zeitliche Einordnung, was in den jeweiligen Jahren in Frankfurt und der Welt passiert ist. Auch die treuen Anzeigenkunden der FNP ließen es sich nicht nehmen und übermittelten in originellen Anzeigen ihre besten Glückwünsche an die Zeitung.

Zur Beilage

 

 

FNP-Redakteure Friedrich Reinhardt und Holger Vonhof beim Zwiegespräch über Lokaljournalismus am Tischkicker
Holger Vonhof und Friedrich Reinhardt

Ein Zwiegespräch über Lokaljournalismus

Wenn sich der Dienstälteste und der Dienstjüngste der Kollegen in der Frankfurter Stadtredaktion beim Kickern im Pausenraum über ihren Job unterhalten, treffen Welten aufeinander – könnte man meinen. In der Tat sind Holger Vonhof (re) und Friedrich Reinhardt (li) gar nicht so weit voneinander entfernt. Auszug aus einem Zwiegespräch anlässlich der 75-Jahre-Beilage:

Reinhardt: „Oft gibt es im Journalismus eine Anerkennungsdiskrepanz. Wer über Bundespolitik oder internationale Politik berichtet, erntet mehr Anerkennung (als Lokaljournalisten). Das habe ich nie verstanden. Es ist doch wichtiger, über die Themen zu schreiben, die einen jeden Tag persönlich berühren.“

Vonhof: „Gerade unter diesem Aspekt fällt mir immer ein großer Unterschied zwischen regionaler und überregionaler Berichterstattung auf: Als Lokaljournalist muss man auf eine Art berichten, dass man sich weiterhin sehen lassen kann. Das heißt nicht, dass man den Leuten nach dem Mund redet, aber man muss fair sein und darf keine verbrannte Erde hinterlassen.“

Reinhardt: „Stimmt, das habe ich auch schon erlebt. Eine Spiegel-Reportage über zwei Drogendealer am Frankfurter Berg hat den ganzen Stadtteil zum Drogen-Hotspot erklärt. Jeder Mensch am Frankfurter Berg weiß, dass das so nicht ist.“

Vonhof: „Eine solche Geschichte kann man sich als Lokaljournalist natürlich nicht leisten. Wenn man mit dieser Verantwortung jedoch umgehen kann, ist das aber auch das Spannende: Als Lokaljournalist kann man mit einer Geschichte einen Stadtteil oder ein Milieu charakterisieren. Ganz besonders in Zeiten, in denen mal nichts Weltbewegendes im Lokalen passiert. Dann haben wir die Verantwortung, die Geschichten zu finden, die es wert sind erzählt zu werden.“

(Foto: Leonhard Hamerski)

Ein Mädchen steht vor einer Wand mit aufgeklebten Titelseiten der letzten Junge Zeitung Ausgaben
Projekt Junge Zeitung

Die Junge Zeitung – ein FNP-Erfolgsprojekt

Die Idee für das Projekt Junge Zeitung stammt vom ehemaligen FNP-Chefredakteur Rainer M. Gefeller: Anlässlich des Weltkindertags sollte es eine Ausgabe geben, die nur von Kindern und Jugendlichen produziert wurde. „Einige taten sich sichtlich schwer, weil sie sagten, das vertrage sich nicht mit seriösem Journalismus. (…) Andererseits konnte schlecht jemand etwas dagegen sagen, dass sich junge Leute mal beweisen können. Ich habe solange gesagt, ich will das machen, bis es geklappt hat“, sagt Gefeller. Am Ende gab die Resonanz ihm recht: Mehr als 200 Kinder und Jugendliche bereiteten vier Monate lang die Sonderausgabe Junge Zeitung vor, wählten Themen aus und recherchierten, führten Interviews und schrieben Artikel, machten Fotos und erstellten das Layout, bis am 9. September 2008 die Junge Zeitung als erste Ausgabe ihrer Art erschien. Dabei blieben die Redakteurinnen und Redakteure beratend im Hintergrund. Die Leserschaft reagierte mehrheitlich positiv. Das Projekt wird seitdem jährlich fortgeführt.

So viel Mut seitens der Redaktion wurde auch in der Medienbranche honoriert: Das Projekt Junge Zeitung wurde vom Bundesverband für Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet und hat außerdem den World Young Reader Prize, den weltweiten Junge-Leser-Preis, gewonnen. In der Kategorie „Dauerhafte Exzellenz“ hat die regionale Tageszeitung die Silberauszeichnung erhalten. Seit 1998 vergibt der Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien WAN-IFRA diesen internationalen Medienpreis.

Dass das Projekt nicht nur geeignet ist, um junge Menschen an das Medium Zeitung heranzuführen, sondern auch ein langfristiges Recruiting-Tool sein kann, zeigt sich daran, dass inzwischen einige ehemalige „PJZler“ in den Redaktionen der FNP und ihrer Regionalausgaben sitzen.

(Foto: Sven-Sebastian Sajak)

Impressionen aus 14 Jahren Projekt Junge Zeitung

Was haben die jungen Redakteurinnen und Redakteure beim Projekt Junge Zeitung erlebt? Welche Interviews konnten sie führen, wie kann man sich den Produktionstag vorstellen? Wie konnte das Projekt in Zeiten von Corona umgesetzt werden? Unsere Bildergalerie gibt einen kleinen Einblick…

Weiterleitung

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