Thomas Kaspar wird Chefredakteur des Jahres 2021
Thomas Kaspar, seit März 2019 Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, wurde vom Medienmagazin „Kress pro“ zum Chefredakteur des Jahres (Zeitung) gewählt. Zum sechsten Mal hat „Kress pro“ 14 Awards für die besten Führungskräfte in den Medien vergeben, immer unter der Leitfrage: Wer hat in diesem Jahr Außergewöhnliches geleistet? Kaspar sei schon seit Jahren ein „Impulsgeber für die Digitalisierung“, so die Jury-Begründung. Als Chefredakteur der FR habe er jetzt bewiesen, dass er auch Inhalte beherrsche. Mit seinem „Team macht Kaspar eine engagierte Zeitung. In der Debatte um die Veröffentlichung der Reichelt-Recherche scheute er sich nicht, Verleger Dirk Ippen offen zu widersprechen.“
Die Redaktion der Frankfurter Rundschau hatte sich einstimmig hinter das Team von Ippen Investigativ gestellt, das eine Recherche über den möglichen sexuellen Machtmissbrauch des damaligen „Bild“-Chefredakteurs Julian Reichelt erstellt hatte. Die Ergebnisse hätten im Internet und als einziger Print-Zeitung in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht werden sollen. Durch die Intervention von Verleger Dirk Ippen wurde die Publikation gestoppt; dagegen hatte die Redaktion der FR mit einem solidarischen Protestbrief auf der Titelseite Stellung bezogen.
„Für unsere Redaktion war es eine Selbstverständlichkeit, dass wir diesen Eingriff in die journalistische Unabhängigkeit nicht akzeptieren werden“, sagt Kaspar zu den damaligen Ereignissen. Dirk Ippen hatte Thomas Kaspar sofort sein volles Vertrauen ausgesprochen und die Stellungnahme der Redaktion als verständlich und richtig bezeichnet. Ebenso hat er in einem klärenden Gespräch mit dem Gremium der Karl-Gerold-Stiftung klargestellt, dass sich an der redaktionellen Freiheit der FR Redaktion und ihres Chefredakteurs wie in der Vergangenheit nichts ändern wird.
Bildquelle Porträt: Peter Jülich
Über Thomas Kaspar
Thomas Kaspar, 1968 geboren, lernte sein journalistisches Handwerk beim Bayerischen Rundfunk und der Passauer Neuen Presse. Nach Stationen als Musikdramaturg an der Oper Passau und Online-Chef des Donaukurier kam der Sozialwissenschaftler im Jahr 2000 zu Burda. Er war Textchef, Leiter der Sonderpublikationen und Chefredakteur Print, wechselte dann in die Digital-Abteilung und baute mit am Erfolg von Chip Online. Nach zwölf Jahren ging Kaspar, der auch Dozent und Buchautor ist, zu einer Digitalagentur, wo er eine Abteilung für Kommunikationsstrategie aufbaute. Vier Jahre lang arbeitete Kaspar für Ippen Digital, zuletzt als Chefredakteur der Ippen Digital Zentralredaktion sowie von tz.de und merkur.de. Seit 2019 ist er Chefredakteur der Frankfurter Rundschau.
Über die Frankfurter Rundschau
Zukunft hat eine Stimme. Die Mutigen sind in der Frankfurter Rundschau (FR). Für ihre Leserinnen und Leser schreibt die FR mit einer eigenständigen, klar erkennbaren links-liberalen Stimme. Dazu gibt sie täglich Orientierung und sorgt für emotionale Bindung und faktenbasierte Widerhaken im Hirn. fr.de